Programm zur Kommunalwahl 2020: Naherholung und Tourismus
Eingebettet in einer herrlichen Heckenlandschaft liegt die Gemeinde Lienen am Fuße des Teutoburger Waldes. Verstreute Höfe und Fachwerkhäuser gehören hier noch wie selbstverständlich zum Landschaftsbild.
Wirtschafts- und Naturwege laden zum Radwandern ein und verbinden die Ortskerne von Lienen und Kattenvenne, die Serpentinen des Lienener Berges sind bei Rennradfahrer bis weit über die Grenzen beliebt und Kattenvenne bietet mit seinem idyllischen Heckentheater ein kulturelles Highlight. Holperdorp wird mit seinen weiten Blicken und sanften Hügeln auch als die Toskana des Teutoburger Waldes bezeichnet. Der Barfußpark und der Matschspielplatz ist ein Anziehungspunkt für Familien mit kleinen und noch nicht ganz so großen Kindern. Die Gemeinde Lienen hat lange für den Status als staatlich anerkannter Erholungsort gekämpft.
Ein weiteres Aushängeschild ist der Teutoburger Wald mit dem sehr bekannten Hermannsweg. Alte Buchenwälder mit der Bärlauchblüte im Frühjahr laden zur Erholung und Entspannung ein. Der Teutoburger Wald bei Lienen wurde zudem zu einem höchst schützenswerten Natura 2000 und FFH Naturgebiet erklärt. Das vorrangige Ziel dieses Naturgebietes ist den Erhalt des Landschaftsbildes zu bewahren, den Erholungswert zu stärken, sowie die Identifikation mit der Landschaft zu fördern.
Man sollte also meinen mit diesen Voraussetzungen ist Lienen ein gerne gebuchtes Reiseziel, die Übernachtungszahlen sagen aber genau das Gegenteil. Woran kann das liegen?
Die jetzigen Mehrheiten im Rat der Gemeinde Lienen haben es augenscheinlich über Jahre versäumt Lienen als ein attraktives Lebens- und Reiseziel zu sehen und zu vermarkten. Ganz im Gegenteil, durch die Reduzierung der offiziellen Freizeitwege alleine auf die Teutoschleife Holperdorp und durch die Zustimmung des weiteren Kalkabbaus am Lienener Berg nimmt man sogar wissentlich eine weitere und bewusste Zerstörung der Natur in Kauf.
Denn das Fehlen von offiziellen Freizeitwegen lässt nun offensichtlich die Abwechslung vermissen und es führt zu Beschwerden von Waldbesitzern und Jagdverbänden weil Waldbesucher nun kurzerhand selbst z. B. über digitale Kartendienste nach interessanten und geeigneten Wegen abseits des Hermannsweg suchen. Das diese Planungen und Wegempfehlungen nicht immer mit der Realität vor Ort übereinstimmen, weil Wegführungen stillgelegt, geändert wurden u.ä. liegt hier auf der Hand.
Die noch einzige ganzjährige wasserführende Quelle am Lienener Berg, die Brüggelieth Quelle, die trotz aller Waldschäden ein gerne genutztes Pausenziel ist, liegt zukünftig nicht mehr mitten im Wald, sondern in direkter unmittelbarer Nähe des möglicherweise weiter aktiven Steinbruchs.
Der aktuelle Umgang mit den Waldschäden durch die Monokulturen, der Trockenheit und den Käferbefall, die starken Wegeschäden und Rodungen waren sicher auch schon Thema bei jedem Waldbesuch und hinterlassen viele offene Fragen sowie leere Gästebetten.
Das Auslagern der Vermarktung des aktuellen touristischen Angebotes, und das Auslagern der Verantwortung und Entscheidung über die lokale touristische Entwicklung an übergeordnete Tourismusverbände ist in der jetzigen Form zu hinterfragen.
Das Bündnis Lienen steht hier ganz klar für ein Umdenken und sieht die Gemeinde Lienen in der Verantwortung Voraussetzungen und Impulse zu schaffen um die vielfältigen Vorteile und Alleinstellungsmerkmale der Gemeinde Lienen im Bereich des sanften Naturtourismus zu vermarkten.
Die lokalen Unterkunftsanbieter und Gastronomen benötigen dringend diese Grundvoraussetzungen und Strukturen um sich zu modernisieren und um Gästen attraktive und zeitgemäße Angebote bieten zu können.
Das Bündnis Lienen setzt sich auch dafür ein, dass die vielfältigen Erholungs- und Freizeitbedürfnisse der Bürger der Gemeinde Lienen und die der Gäste zukünftig besser berücksichtigt werden. Es müssen ausreichend und offizielle Freizeitwege ausgewiesen werden auf denen jeder zu Fuß, per Rad und auf dem Pferd geeignete Wege vorfindet. Dies muss auf getrennten und auch auf gemeinsamen Wegen erfolgen, so dass klare Strukturen entstehen und Konflikte zwischen den einzelnen Interessengruppen ausbleiben. Offizielle Freizeitwege geben den Besuchern auch eine Orientierung darüber, wo schöne Landschaften und Dinge zu entdecken sind und wo Flächen von Besuchern ungestört bleiben sollen.
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