Programm zur Kommunalwahl 2020Bildung für nachhaltige Entwicklung Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen

Aktuelle Situation

Kurzzeitig waren durch das Auftreten des Corona-Virus die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit etwas in den Hintergrund geraten. Doch jetzt in der Phase der Überwindung der Wirtschaftskrise sind sie aktueller denn je. Hier wirkt nach, dass Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften durch fridays for future und Greta Thunberg einen höheren Bekanntheitsgrad erhalten und zu kontroversen Diskussionen angeregt haben. Gerade jetzt bleibt die Wichtigkeit und Dringlichkeit zu mehr Nachhaltigkeit in unserem Alltag erhalten. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt? Viele Menschen fragen sich: „Was habe ich eigentlich damit zu tun? Habe ich einen Einfluss darauf, wie die Welt von morgen aussieht? Und muss ich jetzt auf alles verzichten?“

All dies sind berechtigte Fragen und verursachen Unsicherheit, ein Gefühl von Machtlosigkeit und Ratlosigkeit. Wir als Bündnis setzen uns zukünftig noch stärker dafür ein, den Bürger*innen von Lienen und Kattenvenne mehr Sicherheit und Wissen in puncto Nachhaltigkeit zu vermitteln. Dies muss vor allem durch Bildung und Aufklärung erfolgen, bei der wir auf kommunaler Ebene Unterstützung bieten wollen. 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Agenda 2030 mit dem Ziel einer globalen nachhaltigen Entwicklung– ökonomisch, ökologisch und sozial. Weltweit sind alle Staaten dazu aufgefordert bis 2030 ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und die Welt zukunftsfähig zu gestalten.

Als Handlungsorientierung wurden hierfür 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) festgelegt. Die Ziele reichen von Beendigung der weltweiten Armut über globalen Klimaschutz bis hin zu nachhaltigem Wirtschaften.

Auch wir als Gemeinde Lienen können dazu beitragen, die Welt ein bisschen besser zu machen und dafür sorgen, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder ein sorgenfreies Leben auf diesem Planeten führen können. Dazu müssen wir jedoch erst einmal wissen, wie das gehen soll und globale Zusammenhänge verstehen.

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) ist ein UNESCO-Weltaktionsprogramm mit dem Ziel, uns diese Zusammenhänge verständlich zu machen. Welche Auswirkungen hat mein persönliches Konsumverhalten? Welchen Unterschied macht es, meine Einkäufe im Laden um die Ecke zu erledigen oder beim marktführenden Onlineanbieter zu bestellen? Und wieso spielt sogar die Gestaltung meines Gartens eine Rolle für eine nachhaltige Entwicklung?

Unsere Vision

Wir möchten erreichen, dass „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ einen festen Platz in der Gemeinde Lienen findet – durch die Schulen und Kindergärten, in Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit, in Form von Projekten und in Vernetzung mit lokalen Unternehmen, Vereinen und Einrichtungen. Wir können vieles voneinander und miteinander lernen. Interaktive und entdeckende Angebote für Kinder und Jugendliche, aber auch weiterbildende und erlebbare Angebote für Erwachsene sollen für jede*n zugänglich sein. Mit einem ganzheitlichen Blick auf die weltlichen Zusammenhänge erhalten wir erst die Möglichkeit, unser eigenes Umfeld nachhaltig mitzugestalten und das ist eine für die Zukunft wichtige Kompetenz, die gerade den Kindern und Jugendlichen nicht vorenthalten werden sollte.

Unsere Ziele

Wie eine konkrete Umsetzung von BNE durch uns auf kommunaler Ebene erfolgen kann, möchten wir gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen, Unternehmen und allen anderen erdenklichen Partner*innen erarbeiten. Dazu gilt es bereits bestehende Angebote zu erfassen und sozialraumorientierte Ressourcen im Hinblick auf Nachhaltigkeitsbildung zu erkennen. So können neue und spannende Netzwerke entstehen, die ein ganzheitliches Bildungs- und Informationsangebot ermöglichen.

Das Bündnis für Ökologie und Demokratie wird sich nach wie vor dafür einsetzen, dass die Gemeinde Lienen in ihrem Tun als Vorbild vorangeht und somit zur Stärkung des Bewusstseins für eine nachhaltige Entwicklung beiträgt. Wir können von den Bürger*innen kein Umdenken, gar Verhaltensänderungen erwarten, wenn die, die politische Verantwortung tragen, nicht das Gleiche tun. Es gilt zusammenzuhalten, sich gemeinsam weiterzubilden und gemeinsam die Fähigkeiten herauszubilden, die eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde Lienen vorantreiben und die jeder*m Einzelnen die Perspektive einer selbstgestalteten und nachhaltigen Zukunft bieten. Denn auch hier in Lienen gilt die Weisheit eines afrikanischen Sprichworts: „Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Gender-Stern

Wir verwenden in diesem Text eine geschlechtergerechte Sprache und benutzen dafür den Geschlechts-Stern (Gender Star wie z.B. Bürger*innen).

Einen herzlichen Dank an unsere Redaktion

Dirk Almering, Wiltrud Kampling, Georg Kubitz

und an unsere Mitautor*innen

Sabine Gräler, Marlies Janning, Laura Kratzke, Adelheid Kubitz-Eber, Ingrid Lebkücher, Frank Oppermann, Heiner Peters, Falko Prünte, Heidi Syska, Wolfgang Wienecke

Alle Namen sind alphabetisch sortiert.

Fotos der Kandidat*innen © Henrike Hochschulz